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Hagebutten im Herbst: Ernten, Trocknen und Verarbeiten zu Tee oder Marmelade

Wenn der Herbst Einzug hält und sich das Laub der Heckenrosen gelb färbt, leuchten dazwischen auffällig rote Früchte hervor – die Hagebutten. Diese kleinen Früchte sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch echte Kraftpakete voller Vitamine. Insbesondere Vitamin C ist in hohen Mengen enthalten, aber auch Vitamin A und B tragen zu ihrem gesundheitlichen Wert bei.

Die Früchte der Wildrosen – sogenannte Sammelnussfrüchte, wie auch Erdbeeren – sind im Herbst eine bedeutende Nahrungsquelle für Vögel. Doch auch für den Menschen bieten sie wertvolle Inhaltsstoffe und vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Küche. Ob roh genossen, als Tee aufgebrüht oder zu Marmelade verarbeitet – Hagebutten sind vielseitig verwendbar.

Die richtige Erntezeit und Auswahl

Für den besten Geschmack und den höchsten Vitamingehalt sollten Hagebutten nur geerntet werden, wenn sie fest und vollständig ausgereift sind. Ideal ist ein trockener, sonniger Tag, an dem die Früchte bereits ihre kräftige rote Farbe angenommen haben, aber noch nicht weich geworden sind. In diesem Zustand sind sie besonders reich an Nährstoffen und bestens zur Weiterverarbeitung geeignet.

Roh genießen – mit etwas Vorbereitung

Wer Hagebutten roh essen möchte, muss etwas Zeit investieren. Zuerst entfernt man Stiel und Blütenansatz. Danach werden die Früchte längs halbiert und die kleinen Kerne samt ihrer feinen Härchen – im Volksmund auch als „Juckpulver“ bekannt – sorgfältig herausgelöst. Diese sind für den direkten Verzehr ungeeignet. Die zurückbleibenden Fruchtschalen können dann pur gegessen werden und erinnern geschmacklich an säuerliche Äpfel.

Die entfernten Kerne sollte man jedoch nicht wegwerfen. Getrocknet und als Tee aufgegossen, können sie eine wohltuende Wirkung bei Beschwerden wie Rheuma oder Gicht entfalten. Der Tee hat zudem eine feine Vanillenote und passt besonders gut in die kalte Jahreszeit.

Marmelade oder Mus – fruchtig eingekocht

Wer die Früchte lieber einkocht, spart sich die mühsame Entfernung der Kerne vorab. Für Hagebuttenmus oder -marmelade werden die ganzen Früchte zunächst in Wasser oder – für ein intensiveres Aroma – in Apfel- oder Quittensaft weich gekocht. Nach rund 30 Minuten lassen sie sich mit einer „Flotten Lotte“ oder einem ähnlichen Passiergerät gut verarbeiten. Dabei werden Kerne und Schalen automatisch vom Fruchtfleisch getrennt. Das gewonnene Mus kann anschließend mit Gelierzucker nach Geschmack aufgekocht werden – fertig ist eine aromatische, vitaminreiche Marmelade.

Getrocknete Hagebutten für selbstgemachten Tee

Eine weitere Möglichkeit ist das Trocknen der Früchte. Dafür werden die Hagebutten zunächst halbiert und ebenfalls von Kernen und Härchen befreit. Anschließend verteilt man sie auf einem Blech – etwa einem Backblech oder einem speziellen Dörrautomat – und lässt sie bei maximal 50 Grad Celsius trocknen. Auch das Trocknen auf der Heizung, auf dem Ofen oder am Kamin ist möglich.

Sobald die Hagebutten vollständig getrocknet sind, lassen sie sich luftdicht lagern. Vor der Zubereitung sollten sie zerkleinert werden, damit sich das Aroma optimal entfalten kann. Für eine Tasse Tee reichen zwei gestrichene Esslöffel auf 250 Milliliter heißes Wasser. Nach einer Ziehzeit von zehn Minuten erhält man einen wohlschmeckenden und gesunden Aufguss, der besonders in der kühlen Jahreszeit gut tut.

Fazit: Hagebutten sinnvoll nutzen

Die leuchtend roten Früchte der Wildrosen sind nicht nur dekorativ, sondern auch vielseitig in der Küche einsetzbar. Ob als fruchtige Marmelade, als vitaminreicher Rohgenuss oder als wärmender Tee – Hagebutten bieten zahlreiche Möglichkeiten, den Herbst kulinarisch zu genießen und zugleich etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Wer sich im Spätherbst einen kleinen Vorrat anlegt, kann auch im Winter von den wertvollen Inhaltsstoffen profitieren.