
Das deutsche Energieunternehmen Mabanaft hat mit der Belieferung von Fluggesellschaften am Frankfurter Flughafen mit Kerosin und nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) begonnen. Damit baut das Unternehmen seine Aktivitäten im Luftfahrtbereich erstmals auch auf dem deutschen Markt aus – wenn auch vorerst in kleinen Mengen.
Seit Januar 2025 arbeitet Mabanaft dabei mit dem Partnerunternehmen Skytanking zusammen, einem auf Flugzeugbetankung spezialisierten Dienstleister. Erste Liefervereinbarungen bestehen bereits mit Singapore Airlines sowie mit der Lufthansa Group.
Mit dem Schritt erweitert Mabanaft sein bestehendes Versorgungsnetz für Flugkraftstoffe, das bislang Standorte im Vereinigten Königreich und in Norwegen umfasste, nun auch um Frankfurt. Im Rahmen der europäischen SAF-Vorgaben plant das Unternehmen, im Jahr 2025 mindestens 1.000 Tonnen nachhaltigen Flugkraftstoff am Frankfurter Flughafen bereitzustellen. Zum Vergleich: Weltweit wurden im Jahr 2023 rund 350 Millionen Tonnen Flugkraftstoff verbraucht.
Der von Mabanaft gelieferte SAF besteht aus einem Gemisch hydroverarbeiteter Pflanzenöle, Fette und Altspeiseöle. Im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin kann dieser Kraftstoff über seinen Lebenszyklus hinweg die CO₂-Emissionen um bis zu 80 Prozent reduzieren.
Simon Weiss, Leiter des Bereichs Luftfahrt bei Mabanaft, erklärte, die Expansion nach Frankfurt sei Teil der umfassenderen Strategie des Unternehmens, die Versorgungsketten im europäischen Luftfahrtsektor zu stärken.
Mabanaft verfolgt das Ziel, seine Präsenz insbesondere in schwer elektrifizierbaren Branchen wie der Luftfahrt auszubauen. Dabei setzt das Unternehmen auf eine Kombination aus herkömmlichen Treibstoffen und CO₂-ärmeren Alternativen.
Mit dem Inkrafttreten der EU-Initiative „ReFuelEU Aviation“ sind Kraftstoffanbieter ab 2025 verpflichtet, steigende Anteile von nachhaltigem Flugkraftstoff an Flughäfen bereitzustellen. Die Verordnung enthält zudem konkrete Vorgaben für synthetische Kraftstoffe wie E-Kerosin, deren Kommerzialisierung sich jedoch noch in einer frühen Phase befindet.
Ein Bericht der Umweltorganisation Transport & Environment zeigt, dass es derzeit 25 industrielle Projekte gibt, die bis 2030 insgesamt 1,7 Millionen Tonnen E-Kerosin produzieren sollen – weit mehr als das EU-Ziel von 600.000 Tonnen. Allerdings hat bislang noch kein großes Projekt eine endgültige Investitionsentscheidung getroffen, was die Unsicherheiten auf dem jungen Markt unterstreicht.