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Kunst & Kultur

Kasachstan und Deutschland bekräftigen Unterstützung für Spätaussiedler und vertiefen kulturelle Zusammenarbeit

Beim 21. Treffen der Deutsch-Kasachischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Deutschen Minderheit am 9. April in Berlin hat der stellvertretende Außenminister Kasachstans, Roman Vassilenko, die anhaltende Unterstützung seines Landes für die in Kasachstan lebenden Russlanddeutschen bekräftigt. Das teilte der Pressedienst des kasachischen Außenministeriums mit.

Das Treffen wurde gemeinsam mit Natalie Pawlik, Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten sowie Mitglied des Bundestages, geleitet. Im Mittelpunkt der Gespräche standen neben der Unterstützung der ethnischen Deutschen auch die Stärkung der kulturellen und humanitären Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern.

Diskutiert wurden unter anderem Themen wie Bildung, Kultur, Wissenschaft, Jugendpolitik, die Förderung der deutschen Sprache, Archivarbeit, die Intensivierung wirtschaftlicher Kontakte sowie Erleichterungen bei der Visavergabe. Besondere Aufmerksamkeit galt Projekten, die zur Bewahrung der nationalen Identität der deutschen Minderheit in Kasachstan beitragen.

Die Teilnehmenden begrüßten die für 2024 geplante Eröffnung eines Zentrums für deutsche Sprache und Kultur an der Eurasischen Nationalen Universität sowie die Gründung einer Zweigstelle der Hochschule Anhalt an der Universität für Energie und Telekommunikation in Almaty.

Ebenso wurde die Arbeit bestehender Institutionen wie des Deutsch-Kasachischen Zentrums in Astana, der Deutsch-Kasachischen Universität in Almaty, des Deutsch-Kasachischen Instituts für Nachhaltige Ingenieurwissenschaften in Aktau und des Nationalen Akademischen Deutschen Dramatheaters gewürdigt.

„So wie das kasachische Land historisch als Brücke zwischen Ost und West fungierte, so bilden auch die Russlanddeutschen in Kasachstan und die ehemaligen kasachischen Bürger in Deutschland heute eine lebendige Brücke zwischen unseren Ländern. Sie sind ein zentrales Element für die zukünftige Entwicklung der kasachisch-deutschen Beziehungen“, betonte Vassilenko.

Er hob hervor, dass es für Kasachstan ein vorrangiges Ziel sei, ein harmonisches Zusammenleben verschiedener ethnischer Gruppen in einem gemeinsamen soziokulturellen Raum zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang unterstrich er die Rolle der Versammlung des Volkes von Kasachstan, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert und derzeit ihre 34. Sitzung abhält.

Natalie Pawlik bekräftigte die langfristige Unterstützung Deutschlands für die deutsche Minderheit in Kasachstan und würdigte deren Beitrag zur weiteren Vertiefung der bilateralen Beziehungen.

Zum Abschluss des Treffens wurde ein gemeinsames Kommuniqué unterzeichnet, das konkrete Maßnahmen zur weiteren umfassenden Unterstützung der Russlanddeutschen in Kasachstan festhält.

Im Rahmen seines Aufenthalts in Berlin führte Vassilenko auch Gespräche mit dem Bundestagsabgeordneten Stefan Rouenhoff sowie mit Konrad Arz von Straussenburg, dem Regionaldirektor für Zentralasien, Osteuropa und den Kaukasus im Auswärtigen Amt. Themen waren die bilaterale Zusammenarbeit sowie aktuelle globale und regionale Entwicklungen.

Die zwischenstaatliche Kommission wurde auf Grundlage eines bilateralen Abkommens aus dem Jahr 1996 ins Leben gerufen, um kasachischen Bürgern deutscher Abstammung gezielt Unterstützung zu bieten. Heute leben rund 226.000 Russlanddeutsche in Kasachstan, während sich nahezu eine Million Aussiedler aus Kasachstan in Deutschland niedergelassen haben.