
Malven gehören zu den beliebtesten Sommerblumen in heimischen Gärten. Sie überzeugen mit ihrer langen Blütezeit, ihrer Robustheit und der Vielfalt an Farben und Formen. Von der Wilden Malve über die Stockrose bis hin zur Buschmalve – die Pflanzen aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch äußerst pflegeleicht und beliebt bei Insekten wie Bienen und Schmetterlingen.
Idealer Standort und richtige Pflege
Malven gedeihen am besten an sonnigen Plätzen, wobei sie auch mit halbschattigen Lagen klarkommen. Besonders hochwachsende Arten wie Stockrosen oder Buschmalven profitieren von einem windgeschützten Standort. Ein solcher schützt nicht nur die Pflanzen selbst, sondern beugt auch Krankheiten wie dem Malvenrost vor, der sich bei feuchtem Blattwerk ausbreiten kann.
Beim Boden bevorzugen Malven lockere, nährstoffreiche Erde. Eine Kompostgabe im Frühjahr fördert das Wachstum und die Blütenbildung. Ansonsten sind sie genügsam: Eine zusätzliche Düngung ist in der Regel nicht notwendig. Auch längere Trockenperioden überstehen Malven gut, regelmäßiges Gießen ist jedoch bei anhaltender Dürre empfehlenswert.
Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr. Je nach Sorte kann die Vermehrung entweder über Samen oder über Stecklinge erfolgen. Nach der Blüte sollte ein Rückschnitt erfolgen – das regt die Pflanze zur erneuten Blüte an.
Stockrosen: Farbenfrohe Klassiker
Stockrosen (Alcea) zählen zu den imposantesten Malvenarten. Mit ihrer kerzenartigen Wuchsform und einer Höhe von bis zu zwei Metern sind sie ein Blickfang in jedem Garten. Im ersten Jahr bilden sie eine Blattrosette, erst im zweiten Jahr erscheinen die auffälligen Blüten, die von Juli bis September blühen. Die Farbpalette reicht von zartem Weiß über kräftiges Gelb, Rosa, Rot bis hin zu dunklem Violett.
Obwohl Stockrosen offiziell zu den zweijährigen Pflanzen zählen, können sie bei richtiger Pflege mehrere Jahre überdauern. Entfernt man die Blüten vor der Samenbildung, investiert die Pflanze mehr Energie in die Wurzel- und Blütenentwicklung und bleibt oft langlebiger. Lässt man die Samenstände hingegen ausreifen, sät sich die Stockrose meist selbst aus. Alternativ kann man die Samen sammeln und im Frühjahr erneut aussäen.
Wilde Malve: Natürlich und unkompliziert
Die Wilde Malve (Malva sylvestris), auch unter dem Namen Käsepappel bekannt, ist ein echter Klassiker für naturnahe Gärten. Ihre rosafarbenen bis violetten Blüten mit dunklen Streifen machen sie zu einem dekorativen Element in jedem Beet. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 1,20 Metern und wächst problemlos auch in Wiesen oder an Waldrändern.
Im Garten lässt sie sich leicht durch Direktsaat im Frühjahr oder durch vorgezogene Jungpflanzen kultivieren. Als einjährige Pflanze ist sie sehr blühfreudig und verbreitet sich durch Selbstaussaat zuverlässig weiter. Besonders beliebt ist die Mauretanische Malve mit ihren intensiv violetten Blüten.
Buschmalve: Üppige Blüte bis in den Herbst
Buschmalven, meist Lavatera-Hybriden, entwickeln sich zu stattlichen Sträuchern von bis zu zwei Metern Höhe. Ihre weißen, rosa oder roten Blüten erscheinen bereits im Juni und bleiben bis in den späten Herbst erhalten. Die unteren Triebe verholzen mit der Zeit, was ihnen eine stabile Struktur verleiht.
Da Buschmalven nicht vollständig winterhart sind, empfiehlt es sich, sie bei strengem Frost mit Laub oder Reisig zu schützen. Ein kräftiger Rückschnitt im frühen Frühjahr fördert die Blühfreude der Pflanze.
Auch die Vermehrung gelingt einfach: Im Frühjahr einen etwa zehn Zentimeter langen, leicht verholzten Trieb abschneiden und in Anzuchterde setzen. An einem warmen, hellen Ort bilden sich bald Wurzeln, und die Jungpflanze kann nach einigen Wochen ins Freiland gepflanzt werden.