Die Unzufriedenheit unter den Beschäftigten des Tesla-Werks im brandenburgischen Grünheide nimmt zu. Mehr als 3.000 Mitarbeitende haben eine Petition unterzeichnet, in der sie deutliche Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen fordern. Zu den Kernforderungen zählen längere Pausen, mehr Personal sowie ein Ende der „Einschüchterungstaktiken der Unternehmensleitung“, wie die Gewerkschaft IG Metall auf der Plattform X mitteilte.

Am Donnerstag nutzte IG Metall die Gelegenheit der Betriebsversammlung, um die Forderungen offiziell an das Management von Tesla zu übergeben. Das Werk in Grünheide beschäftigt rund 10.500 Personen – etwa ein Drittel davon hat sich der Petition angeschlossen und fordert grundlegende Änderungen im Arbeitsalltag.

Besonders Mitglieder des Betriebsrats äußerten sich besorgt über die derzeitigen Zustände. Laut ihnen fehle es oft an Zeit für grundlegende Bedürfnisse wie Trinken oder Toilettengänge. „So kann niemand bis zur Rente durchhalten“, hieß es in einem öffentlichen Statement.

Ein zentraler Kritikpunkt ist die zunehmende Arbeitsbelastung. Diese habe sich vor allem durch Umstellungen in den Produktionslinien verschärft, die vorgenommen wurden, um die Fertigung des Modells Y zu steigern. In diesem Zusammenhang wirft IG Metall dem Unternehmen auch vor, Krankmeldungen nicht anzuerkennen und Gehaltszahlungen im Krankheitsfall zurückzuhalten. Dies geschehe vor dem Hintergrund wachsender Vorwürfe von angeblichem Fehlverhalten und erhöhtem Krankenstand im Werk.

Neben den internen Spannungen steht Tesla auch auf dem deutschen Automarkt unter Druck. Nach aktuellen Zahlen sind die Verkaufszahlen des US-Konzerns in Deutschland im letzten Monat um satte 76 Prozent eingebrochen. Nur 1.429 Fahrzeuge wurden verkauft – ein massiver Rückgang, der auf strukturelle Probleme und eine wachsende Unzufriedenheit innerhalb der Belegschaft hinweist.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen deutlich: Es besteht dringender Handlungsbedarf. Die Stimmen der Mitarbeitenden werden lauter, und der Druck auf Tesla steigt, nicht nur die Produktion, sondern auch die Arbeitskultur zu überdenken und nachhaltig zu verbessern.