Für die deutsche U20-Nationalmannschaft hat die heiße Phase der Vorbereitung auf die IIHF-Junioren-Weltmeisterschaft 2026 mit einer herben Enttäuschung begonnen. Im ersten von zwei Testspielen vor dem Turnierstart musste sich das Team von Bundestrainer Tobias Abstreiter am Samstag in Duluth, Minnesota, den gastgebenden USA deutlich mit 0:8 geschlagen geben. Was lange Zeit wie eine ausgeglichene Partie aussah, entwickelte sich ab dem Ende des ersten Drittels zu einer einseitigen Demonstration der amerikanischen Stärke.
Später Doppelschlag bricht den Widerstand
Dabei hielt die deutsche Auswahl im AMSOIL Arena zunächst gut mit. Fast 19 Minuten lang gelang es der Defensive und Torhüter Lennart Neisse, die Null zu halten und die amerikanischen Angriffsversuche zu neutralisieren. Doch in der Schlussminute des ersten Abschnitts brach der Bann: Will Horcoff von der University of Michigan nutzte 52 Sekunden vor der Sirene eine Vorlage von James Hagens und hämmerte den Puck per Direktabnahme zur 1:0-Führung in die Maschen.
Der psychologische Nackenschlag folgte auf dem Fuß. Nur 34 Sekunden später – und gerade einmal neun Sekunden nach Beginn eines Powerplays – erhöhte Ryker Lee auf 2:0. Nach einem präzisen Querpass von Luke Osburn musste Lee am langen Pfosten nur noch einschieben. Dieser Doppelschlag kurz vor der Pause sollte sich als entscheidender Wendepunkt der Partie erweisen.
Amerikanische Dominanz in den Special Teams
Im Mittelabschnitt setzten die US-Boys ihr druckvolles Spiel fort und nutzten dabei konsequent ihre Überzahlsituationen. Will Zellers schraubte das Ergebnis in der 24. Minute auf 3:0, nachdem er eine sehenswerte Rückhand-Vorlage von Ryker Lee verwertete. Das amerikanische Team präsentierte sich im Powerplay äußerst effizient und verwandelte insgesamt drei von sechs Möglichkeiten, während die deutsche Mannschaft bei ihren vier Überzahlgelegenheiten blass blieb.
Die spielerische Überlegenheit der Hausherren spiegelte sich nun deutlich auf dem Eis wider. Teddy Stiga erhöhte kurz vor der zweiten Pause mit einem präzisen Handgelenkschuss unter die Latte, ehe Will Horcoff nur acht Sekunden später nach einem Alleingang seinen zweiten Treffer des Abends markierte und auf 5:0 stellte. Das Schussverhältnis von 49:24 zugunsten der USA unterstrich am Ende die Kräfteverhältnisse deutlich.
Kein Nachlassen im Schlussdrittel
Auch im letzten Spielabschnitt ließen die Amerikaner nicht locker, selbst in Unterzahl blieben sie gefährlich. Cole McKinney fing einen Pass in der eigenen Zone ab, startete durch und vollendete den Breakaway eiskalt mit der Rückhand zum 6:0. Will Zellers mit seinem zweiten Treffer und Brodie Ziemer sorgten schließlich für den 8:0-Endstand.
Auf der Gegenseite teilten sich bei den USA Brady Knowling und Nick Kempf die Arbeit im Tor. Beide parierten jeweils 12 Schüsse und sicherten dem Team den Shutout. US-Coach Bob Motzko zeigte sich nach der Partie zufrieden: „Es war gut, ein Spiel zu absolvieren, und ich denke, wir haben einige gute Dinge gezeigt. Wir mögen unsere Gruppe sehr und freuen uns darauf, morgen wieder aufs Eis zu gehen, bevor wir am Dienstag gegen Finnland spielen.“ Für die deutsche Mannschaft gilt es nun, die Fehler schnell aufzuarbeiten, bevor das Turnier am 26. Dezember offiziell beginnt.
Historischer Meilenstein für Sidney Crosby
Abseits des Junioren-Eishockeys sorgte in der NHL eine Legende für Schlagzeilen. Sidney Crosby hat am Samstagabend Geschichte geschrieben. Beim 4:3-Sieg seiner Pittsburgh Penguins nach Penaltyschießen gegen Montreal überholte der Kanadier Mario Lemieux als punktbesten Spieler der Franchise-Geschichte. Mit einem Tor und einer Vorlage steht Crosby nun bei beeindruckenden 1.724 Punkten (645 Tore, 1.079 Assists) in 1.387 Spielen.
Damit belegt er in der ewigen Scorerliste der NHL den achten Platz. Mario Lemieux hatte seine Karriere mit 1.723 Punkten beendet. Während Crosby jubeln durfte, gab es für Jack Hughes bei den New Jersey Devils ein durchwachsenes Comeback. Nach 18 Spielen Verletzungspause kehrte er zwar mit einem Tor zurück, konnte die 1:3-Heimniederlage gegen Buffalo jedoch nicht verhindern. Weniger Glück hatte Rangers-Stürmer J.T. Miller, der sich beim Spiel gegen die Flyers eine Oberkörperverletzung zuzog und nun wochenlang auszufallen droht.