
Zwiebelblumen verwandeln jeden Garten in ein farbenfrohes Paradies. Besonders Lilien beeindrucken mit ihrem betörenden Duft und extravaganten Blüten. Doch mit der richtigen Technik lässt sich die Blütensaison weit über den Sommer hinaus verlängern und ein monatelanges Spektakel auf Balkon und Terrasse inszenieren.
Die Faszination der Lilien: Vielfalt und Pflege
Lilien gehören zu den eindrucksvollsten Erscheinungen im Ziergarten. Mit über hundert Arten und unzähligen Züchtungen bietet sich eine riesige Auswahl. Wer geschickt verschiedene Sorten kombiniert, kann sich von Mai bis in den September hinein an ihrer Schönheit erfreuen. Während viele bekannte Arten ihre Hauptblütezeit im Juli haben, eröffnen beispielsweise Türkenbund-Lilien (Martagon-Lilien) bereits im Juni die Saison. Später folgen die imposante Königslilie, die leuchtende Feuerlilie und die stattliche Baumlilie, die bis in den August hinein für opulente Akzente sorgt.
Für eine prächtige Entwicklung benötigen Lilien einen sonnigen Standort für ihre Blüten, während der Wurzelbereich idealerweise beschattet sein sollte. Dies lässt sich durch eine Unterpflanzung mit einjährigen Sommerblumen oder passenden Stauden wie Wiesenraute, Storchschnabel oder hohem Schleierkraut erreichen. Alternativ schützt auch eine Mulchschicht den empfindlichen Fuß der Pflanze vor direkter Sonneneinstrahlung. Der Boden muss locker und durchlässig sein, da die Zwiebeln keine Staunässe vertragen. Eine Drainageschicht aus Kies und Sand im Pflanzloch ist daher, besonders bei lehmigen Böden, sehr zu empfehlen.
Die Zwiebeln selbst werden am besten im Spätsommer oder Frühherbst gepflanzt, wobei eine Frühjahrspflanzung ebenfalls möglich ist. Als Faustregel gilt: Das Pflanzloch sollte zwei- bis dreimal so tief sein wie die Zwiebel hoch ist. Um die Pflanzen vor Wühlmäusen zu schützen, bieten sich spezielle Drahtkörbe an. Abgesehen von diesen Vorkehrungen sind Lilien recht pflegeleicht. Eine Düngung mit organischem Volldünger im Frühjahr und das Entfernen verblühter Blüten genügen, um die Kraft der Pflanze zu erhalten. Ein häufiger Schädling ist das leuchtend rote Lilienhähnchen, dessen Käfer und Larven regelmäßig von den Blättern abgesammelt werden sollten, um größeren Schaden zu verhindern.
Die Lasagne-Pflanzmethode: Blütenspaß über Monate
Wer die Blütenpracht im Garten maximieren und über einen langen Zeitraum genießen möchte, sollte die sogenannte „Lasagne-Pflanzmethode“ ausprobieren. Diese Technik, bei der Blumenzwiebeln in mehreren Schichten in einem Topf oder Kübel gepflanzt werden, sorgt für wochen- oder sogar monatelange, ununterbrochene Blütenkaskaden vom Frühling bis in den Frühsommer.
Gartenbau-Experten bezeichnen diese Methode als bewährten Trend, der eine zeitlich gestaffelte Blüte ermöglicht. Das Prinzip ist einfach: Die Zwiebeln, die als letzte blühen, werden am tiefsten gepflanzt, während die Frühblüher in die obersten Schichten kommen. So entsteht ein fließender Übergang der Farben und Formen über die gesamte Saison.
Praktische Anleitung zur Schichtpflanzung
Der ideale Zeitpunkt für die Vorbereitung ist der Herbst, von Oktober bis November. So haben die Zwiebeln ausreichend Zeit, vor dem ersten harten Frost Wurzeln zu bilden, was die Keimung im Frühjahr anregt.
Für die Lasagne-Pflanzung benötigt man einen tiefen Topf von mindestens 30 cm Höhe. Zuerst wird eine Drainageschicht aus Kies oder Tonscherben eingefüllt, um Staunässe zu verhindern. Darauf folgt eine Schicht Blumenerde. Die erste und tiefste Lage bilden spätblühende Zwiebeln wie Tulpen oder Allium. Diese Schicht wird anschließend mit Erde bedeckt. Darüber werden mittelfrühe Blüher wie Narzissen oder Hyazinthen gesetzt und ebenfalls mit Erde abgedeckt. Den Abschluss bilden die Frühblüher wie Krokusse, Schneeglöckchen oder Zwerg-Iris in der obersten Schicht. Für ein noch üppigeres Ergebnis können problemlos weitere Zwischenschichten hinzugefügt werden. Ein Blick auf die Verpackung der Zwiebeln verrät die genauen Blütezeiten und hilft bei der Koordination.
Kreative Gestaltungsmöglichkeiten und Pflegetipps
Die Lasagne-Methode bietet Raum für Kreativität. Man kann nicht nur nach Blütezeit, sondern auch nach Zwiebelgröße schichten, wobei die größten Zwiebeln nach unten und die kleinsten nach oben kommen. Wer nicht auf die ersten grünen Spitzen warten möchte, kann die oberste Erdschicht mit winterharten einjährigen Pflanzen wie Stiefmütterchen oder Efeu bepflanzen. Dies sorgt sofort für einen attraktiven Anblick und ist besonders wirkungsvoll für Eingangsbereiche und Terrassen.
Eine weitere stilvolle Variante besteht darin, pro Topf nur eine Blumenart zu verwenden, aber deren früh-, mittel- und spätblühende Sorten zu schichten. Mehrere solcher Töpfe nebeneinander arrangiert ergeben ein kuratiertes und sehr elegantes Bild. Auch das Spiel mit Farben und Höhen ist reizvoll: So können beispielsweise niedrige blaue Traubenhyazinthen im vorderen Bereich eines Beetes gepflanzt werden, dahinter mittelhohe Narzissen und als krönender Abschluss hohe Tulpen.
Nach dem Pflanzen sollten die Töpfe an einem kühlen, dunklen Ort gelagert und mäßig gegossen werden, insbesondere in Regionen mit kalten Wintern. Anschließend braucht es nur noch etwas Geduld, bis sich je nach Witterung im Februar oder März die ersten grünen Spitzen zeigen und eine spektakuläre Blütensaison einläuten.