
Der Herbst ist für Gartenfreunde eine entscheidende Jahreszeit. Jetzt werden die Weichen für die Blütenpracht des kommenden Jahres gestellt. Während die einen Pflanzen zur Ruhe kommen, ist für andere der ideale Zeitpunkt gekommen, um in die Erde zu kommen. Besonders der Zierlauch (Allium) und die Ernte von Samen, wie die der Zinnien, stehen nun im Fokus.
Leuchtende Akzente im Frühling: Die Pflanzzeit für Zierlauch beginnt
Mit seinen eindrucksvollen, oft meterhohen Stängeln und den intensiv leuchtenden Blütenkugeln in Violett, Rosa oder Weiß ist der Zierlauch ein architektonisches Highlight in jedem Beet. Obwohl zur Gattung Allium auch Nutzpflanzen wie Schnittlauch und Bärlauch gehören, werden die Zierformen ausschließlich wegen ihrer beeindruckenden Optik geschätzt. Viele der rund 800 Arten blühen bereits ab Mai und setzen damit markante Farbakzente.
Damit die Blütenkugeln im Frühling ihre volle Pracht entfalten können, müssen die Zwiebeln bereits im Herbst, idealerweise zwischen September und November, gepflanzt werden. Der Standort sollte dabei möglichst sonnig sein. Als Faustregel gilt: Die Zwiebel wird dreimal so tief in die Erde gesetzt, wie sie hoch ist. Eine kleine Triebspitze, die sich oft unter der äußeren Haut der Zwiebel verbirgt, muss dabei nach oben zeigen. Um Staunässe zu verhindern, die für Zwiebeln schädlich ist, empfiehlt sich eine Drainageschicht aus Kies im Pflanzloch.
Optimale Beetgestaltung mit Allium und Stauden
Beim Kauf sollte auf winterharte Sorten geachtet werden. Um eine besonders eindrucksvolle Wirkung zu erzielen, empfiehlt es sich, Zierlauch in kleinen Gruppen zu pflanzen. Ein kleiner Nachteil des Zierlauchs ist sein Laub, das oft schon vor der Blüte vergilbt und welk wird. Es sollte jedoch nicht entfernt werden, da die Pflanze daraus Nährstoffe für die Zwiebel zieht. Geschickt kaschieren lässt sich das welke Laub, indem man den Zierlauch mit passenden Stauden kombiniert. Da Allium eher trockene Böden bevorzugt, eignen sich Begleitpflanzen wie die Fette Henne, Ziergräser, Schafgarbe oder Sommersalbei, die ähnliche Standortansprüche haben.
Die Auswahl an Sorten ist riesig. Besonders bekannt ist der Riesen-Zierlauch ‚Globemaster‘, der bis zu einen Meter hoch wird und dessen violette Blütenkugel einen Durchmesser von 25 Zentimetern erreichen kann. Die Sorte ‚Mount Everest‘ beeindruckt mit reinweißen Blütenkugeln in bis zu 1,20 Meter Höhe. Noch größer wird die Sorte ‚Ambassador‘, die im Juni und Juli blüht und mit intensiv violetten, dichten Blüten auf bis zu 1,30 Meter hohen Stielen beeindruckt.
Saatgut für die nächste Saison: So bewahrt man Zinnien-Samen auf
Neben dem Pflanzen von Blumenzwiebeln ist der Herbst auch die Zeit der Samenernte. Wer die Farbenpracht seiner Zinnien im nächsten Jahr wieder genießen möchte, kann versuchen, das Saatgut selbst zu gewinnen. Dieser Prozess ist einfach, birgt aber eine spannende Überraschung. Anders als bei gekauftem Saatgut ist das Ergebnis bei der eigenen Ernte oft unvorhersehbar.
Der Grund dafür liegt in der leichten Kreuzbestäubung durch Bienen und andere Insekten. Es kann also sein, dass die Zinnien eines Nachbarn die eigenen Blüten bestäubt haben. Die daraus entstehenden Samen können im nächsten Jahr Blüten hervorbringen, die in Form und Farbe stark von der Mutterpflanze abweichen. Selbst bei als „samenfest“ oder „historisch“ gekennzeichneten Sorten kann dies passieren. Saatguthersteller umgehen dieses Problem durch den Anbau in strenger Isolation. Für Hobbygärtner ist dies jedoch Teil des Reizes – vielleicht entsteht ja eine neue, noch schönere Variante.
Die richtige Ernte und Lagerung von Zinnien-Samen
Für die Samenernte wählt man gesunde Pflanzen aus, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Man wartet, bis die Blüte vollständig verblüht und vertrocknet ist. Der Blütenkopf sollte komplett braun sein, bevor er abgeschnitten wird. Anschließend entfernt man die Blütenblätter und reibt den trockenen Blütenkopf zwischen den Händen, um die pfeilspitzenförmigen Samen herauszulösen. Diese Samen sollten vor der Einlagerung noch etwa eine Woche an einem trockenen Ort nachgetrocknet werden.
Im Gegensatz zu manch anderen Samen benötigen Zinnien keine Kältebehandlung zur Keimung. Sie müssen lediglich kühl, dunkel und trocken gelagert werden. Ein verschließbares Glas oder ein wiederverwendbarer Plastikbeutel eignen sich gut. Ein Päckchen Silikagel kann helfen, die Feuchtigkeit fernzuhalten, ist aber nicht zwingend notwendig. Ein dunkler Schrank bei Temperaturen zwischen 5 und 20 Grad Celsius ist ideal. Ist die Wohnung im Winter wärmer, können die Samen auch im Kühlschrank aufbewahrt werden, jedoch nicht im Gefrierfach. Wichtig ist eine klare Beschriftung des Behälters, damit man im Frühling nicht vor einem Rätsel mit unbekanntem Saatgut steht.